Elberadweg Wittenberg Torgau
Tourbericht vom 04.06.05: Elbradweg (Lutherstadt Wittenberg-Torgau)
Haben Sie sich früher, als Sie noch kindwüchsig waren und Samstagabend
in trauter Familienrunde bei der ARD in der ersten(?) Reihe saßen auch
immer maßlos darüber geärgert, dass Showgrößen wie Fuchsberger,
Kulenkampf oder Kurt Felix ihre Sendezeiten meistens überzogen und das
Wort zum Sonntag dann viel zu spät gezeigt wurde? Ja, ich gestehe, auch
ich gehörte dazu aber nach dem Studium der folgenden Zeilen werden Sie
gewiss zu der Überzeugung gelangen, dass man bei manchen
Veranstaltungen gar nicht anders kann. Treff am 4. Juni war diesmal Gleis 13 (brachte aber kein Unglück) im
Leipziger Hauptbahnhof. In kleiner Gruppe (nur 6 Teilnehmer) setzten
wir uns kurz nach Zehn per Zug Richtung Lutherstadt Wittenberg in
Bewegung.
In Delitzsch erwarteten wir Verstärkung, aber der dortige
Teilnehmer brachte offenbar vor lauter Begeisterung erst gar kein Bein
in den Zug. Davon unbeeindruckt gab es dann zunächst ein zünftiges
Sektfrühstück, denn schließlich hatten wir noch ein Geburtstagskind
(frische 35geworden) in unseren Reihen. Gut
beschwingt gelang der Ausstieg in Pratau (km 0) problemlos. Nach
Passage der Elbebrücke (von der man übrigens einen tollen Rundblick
hat) ging es zunächst auf kleine Stadtrundfahrt durch Lutherstadt
Wittenberg. Wenn Sie mal diese Stadt besuchen wollen empfehle ich eine
Besichtigung von Stadt- sowie Schlosskirche. Es lohnt sich auf jeden
Fall. Sehenswert auch die Altstadt, durch welche der gut
ausgeschilderte Elberadweg direkt hindurchführt.
Hinter
Lutherstadt Wittenberg führte die Tour dann geradewegs in die Elbaue
mit ganz beeindruckenden Landschaftsausblicken. Da es nun schon beste
Mittagszeit war, entschlossen wir uns in Gallin (km 13,0) zur Pause in
einen Landgasthof direkt am Fluss. Nach einen guten Essen waren die
nächsten Kilometer nun kein Problem.Sehr erwähnenswert auch das
Städtchen Elster. Hier verläuft der Weg sehr flussnah und durch
allerlei liebevoll gestaltete Hinterhofgärten. In Gorsdorf überquerten
wir dann die Schwarze Elster und weiter ging es in Richtung
Pretzsch.Wenn Sie in Pretzsch (km 36,5) nicht durch die Elbe schwimmen
wollen, (solche Verrückte soll es ja auch geben) empfehle ich die
Investition von 1 Euronen für die Fähre über den Fluß. Inzwischen
hatte sich bei einigen das Kaffeetrinkergen gemeldet und somit nutzten
wir für unsere Rast das gleich in der Nähe liegende Fährhaus. Falls Sie
dieses Lokal mal besuchen studieren Sie dortige Fotogalerie und
lauschen den Ausführungen des Wirtes zur Jahrtausendflut. Es ist
wirklich beeindruckend. Frisch gestärkt radelten wir dann weiter nach
Dommitzsch. Mittlerweile war nur die Zeit soweit fortgeschritten, dass
die avisierte Abfahrtzeit des Zuges (18.11 Uhr in Torgau) unmöglich zu
schaffen war. Dazu hätte es einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35
km/h bedurft, was technisch zwar machbar, dem aber auch
Ermüdungstendenzen einzelner Teilnehmer gegenüberstanden. Da
gegenseitige Rücksichtnahme das oberste Gebot sein sollte, trudelten
wir erst kurz nach 19 Uhr am Torgauer Schloß Hartenfels (km 69,0) ein.
Nunmehr
befreit von allen zeitlichen Zwängen entschlossen wir uns, den Abend
ordentlich abzurunden und fuhren kurzerhand weiter an den Großen Teich.
Das ist ein Gewässer am südlichen Stadtrand von Torgau und
(logischerweise) gibt es da auch ein sehr empfehlenswertes Lokal von
dem man einen ganz tollen Seeblick hat. Da wir aber auch den Fahrplan
der Bahn AG im Blick hatten, standen wir kurz nach 21 Uhr zum Antritt
der Heimfahrt auf dem Torgauer Bahnhof (km 75,0). Bis zur Ankunft in
Leipzig war dann aber genug Zeit nochmals kräftig auf das zukünftige
Wohl von Birgit (unsere frische 35jährige) anzustoßen. Kurz
vor zehn trafen wir dann ziemlich fröhlich wieder auf dem Hauptbahnhof
ein, von wo es dann per S-Bahn (zum Radfahren hatte nach den
reichhaltigen Eindrücken des Tages keiner mehr große Lust) direkt nach
Hause ging. An dieser Stelle abschließend noch ein besonderes Lob an
Ute, welche (obwohl nur Gelegenheitsradfahrerin) auf dieser Tour mit
wahrer Kämpfernatur ganz toll mitgehalten hat.
- Teilnehmer: 6 Pers. (4x weibl. 2x männl.)
- Zeit: 10-22.00 Uhr
- Länge: ca. 75km
- Wetter: locker bewölkt bis heiter, viele sonnige Abschnitte, starker Westwind, 20 Grad
- Profil: durchgängig eben, keine längeren Anstiege